
Definition: Quintfallsequenz – Was ist das?
Die Quintfallsequenz ist eine Akkordfolge, in der die Grundtöne der Akkorde jeweils reine Quinten voneinander entfernt sind. Häufig wird diese Sequenz zur Modulation in eine andere Tonart verwendet, da man sich Schritt für Schritt von der ursprünglichen Tonart entfernt. Dabei kommen häufig sogenannte Zwischendominanten zum Einsatz, die jeweils die Dominante zum Folgeakkord bilden.
Der Klang der Quintfallsequenz ist markant und man kann sie in einem Stück relativ gut hören.

Da man bei einer Quintfallsequenz immer von den Abständen zwischen den Grundtönen spricht, muss der Bass nicht immer tiefer werden. In einer Sequenz ist es häufig so, dass der Bass eine Quinte fällt und anschließend um eine Quarte steigt. Da die Quarte das Komplementärintervall zur Quinte ist, bewegen sich die Grundtöne immer noch in Quinten abwärts – nur der Bass muss nach oben springen, da man bei einer Harmonisation nicht unendlich tief spielen möchte.
Modulation in eine andere Tonart
Die Quintfallsequenz ist besonders zur Modulation in eine andere Tonart geeignet. Durch die fallenden Grundtöne in Quinten kann der Tonartwechsel unbemerkt eingefädelt werden. Da die Basstöne nicht unendlich tief in Quinten fallen können, wechselt der Bass zwischen Quinten abwärts und Quarten aufwärts. So handelt es sich bei den Basstönen stets um die in Quinten fallenden Grundtöne der Akkorde.
Das folgende Beispiel zeigt Quintfallsequenz, die eine Modulation von C-Dur nach D-Dur durchführt und dabei abwechselnd in Quinten fällt und Quarten steigt:

Der erste Takt ist regulär in C-Dur und bildet eine einfach Kadenz, die bereits eine Quintfallsequenz ist. Der erste Schlag des zweiten Taktes ist ein Akkord, den man weder C-Dur, noch D-Dur vollständig zuschreiben kann. Er besitzt bereits das Fis von D-Dur, aber das Cis fehlt noch. Dieser halbverminderte Septakkord leitet die Modulation ein. Der zweite Akkord kann bereits als Tonikaparallele in der Zieltonart D-Dur gedeutet werden. Auch die weiteren Akkorde der Quintfallsequenz erklingen zur neuen Grundtonart D-Dur, wodurch das Ohr den Klang der alten Tonika C-Dur vergisst. Das Ende der Akkordfolge klingt durch die II-V-I-Kadenz wie eine Tonika in D-Dur. Die weiteren Akkorde werden somit zur neuen Grundtonart gedeutet und notiert.
Quintfallsequenz ohne Quinten im Bass?
Genau, du hast richtig gelesen! Es gibt Quintfallsequenzen deren Bassstimme nicht durchgängig in Quinten fällt. Das liegt daran, dass Grundton ≠ Basston gilt. Bei einer Quintfallsequenz kommt es nicht auf die Basstöne im Akkord an, sondern auf die Grundtöne der Akkorde. So kann es durchaus vorkommen, dass eine Dominante mit Terz oder Quinte im Bass notiert ist. Der klangliche Charakter der Sequenz bleibt dennoch erhalten.
Hier siehst du ein Beispiel, in dem der Bass nicht durchgehend in Quinten fällt bzw. in Quarten steigt:

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