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Die Sonate – musikalische Meisterwerke

Verfasst von Ben Müller

Das Musiklexikon von A-Z ist ein Nachschlagewerk, in dem die wichtigsten Begriffe und Konzepte der Musiktheorie erklärt werden. Mehr dazu findest du im Beitrag.
Das Musiklexikon von A-Z

Defintion: Sonate – Was ist das?

Die Sonate ist ein mehrsätziges, rein instrumentales Werk, das seit dem 16. Jahrhundert von großer Bedeutung ist. Die Besetzung ist solistisch oder in kleiner kammermusikalischer Besetzung. Der erste und der letzte Satz stehen in der gleichen, übergeordneten Grundtonart. Der bzw. die mittleren Sätze können davon abweichen, besitzen aber in der Regel eine harmonische Verbindung zur Grundtonart. Der erste Satz (Kopfsatz) ist dabei in der Sonatenhauptsatzform geschrieben.

Man unterschiedet zwischen verschiedenen Arten von Sonaten: Die Klaviersonate ist ein solistisches Werks, das nur für Klavier geschrieben wird. Die Duo Sonate ist ein Werk für ein solistisches Streich- oder Blasinstrument mit Klavierbegleitung. Bei der Triosonate besteht die Besetzung aus zwei Soloinstrumenten und einer Klavierbegleitung. Die Sinfonie hingegen ist eine spezielle Form der Sonate, die für Orchester instrumentiert ist.

Außerdem gibt es zwei Arten von Sonaten, die nach ihrer Epoche benannt sind: Die barocke Sonate und die klassische Sonate.

In den unterschiedlichen Epochen besitzen Sonaten unterschiedliche Eigenschaften. Im Laufe der Zeit entwickelt sich das instrumentale Werk dadurch weiter.

Barocke Sonate

Die Sonate des Barock lässt sich in zwei verschiedene Arten aufteilen: Die „Sonata da chiesa“ (Kirchensonate) und die „Sonata da camera“ (Kammersonate).

Die Kirchensonate besteht aus vier Sätzen, die eine festgelegte Temporeihenfolge besitzen: langsam – schnell – langsam – schnell. Die Besetzung ist hier meist Orgel (basso continuo) und Violine(n). Es handelt sich also um Duo- oder Triosonaten. Wie der Name schon verrät, wird die Sonata da chiesa für liturgische Zeremonien komponiert. Zudem ist sie meist mit einem ernsthaften und weniger unterhaltenden Charakter versehen. Sie bildete durch ihre feste Form den Ausgangspunkt für die klassische Sonate.

Bei der Kammersonate ist die Anzahl der Sätze hingegen variabel. Sie ist an verschiedene Tanzsätze einer Suite angelehnt. Der Aufbau dieser Werke ist daher – im Gegensatz zur Kirchensonate – weniger streng und sie besitzt einen unterhaltsamen Charakter. Dabei wurde sie für höfische und private Konzerte geschrieben, die für das breite Publikum geeignet waren.

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Klassische Sonate

Durch neue Formen während der Wiener Klassik (1750 – 1830) unterscheidet sich die klassische Sonate deutlich von ihrem Vorgänger aus dem Barock. Erst hier wird im schnellen, ersten Satz die bekannte Sonatenhauptsatzform verwendet, die zwei zentrale Themen des ersten Satzes gegenüberstellt und durch motivisch-thematische Entwicklung weiterverarbeitet.

Insgesamt besteht die klassische Sonate in der Regel auch aus vier Sätzen:

  1. Schneller Satz in Sonatenhauptsatzform
  2. Langsamer Satz
  3. Menuett (Tanz) oder Scherzo
  4. Finaler Satz (Rondo, Sonantenhauptsatz oder Variationssatz)

Aber auch hier gibt es natürlich viele Abweichungen, da Komponisten immer wieder neue Wege suchen, um ihre Musik besonders zu gestalten und weiterzuentwickeln. So gab es auch Sonaten mit nur zwei Sätzen. Auch die Besetzung wurde in der Klassik deutlich erweitert: Es wurde viel für Orchester und Soloinstrument oder auch rein für Orchester (Sinfonie) in Sonatenform komponiert.

Die bekanntesten Komponisten waren Haydn, Mozart und Beethoven.

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