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Die Varianttonart – gleicher Grundton, anderes Tongeschlecht

Verfasst von Ben Müller

Das Musiklexikon von A-Z ist ein Nachschlagewerk, in dem die wichtigsten Begriffe und Konzepte der Musiktheorie erklärt werden. Mehr dazu findest du im Beitrag.
Das Musiklexikon von A-Z

Definition: Varianttonart – Was ist das?

Die Varianttonart ist eine Tonart, die auf demselben Grundton basiert, aber das jeweils andere Tongeschlecht (Dur bzw. Moll) annimmt. In diesem Zusammenhang spricht man in der Musik oft von Variantik, wenn innerhalb eines Stücks zwischen den beiden Varianttonarten gewechselt wird, um eine Stimmungsveränderung zu erzeugen.

Im Gegensatz zu Paralleltonarten, die durch eine Kleinterzverwandtschaft gekennzeichnet sind und sowohl den Grundton als auch das Tongeschlecht verändern, erfolgt der Wechsel zur Varianttonart ausschließlich durch die Änderung des Tongeschlechts.

Wie findet man die passende Varianttonart?

Der Weg zur Varianttonart ist nicht schwer. Da es sich, wie bereits erläutert, nur um einen Wechsel zwischen Dur und Moll handelt und der Grundton dabei unverändert bleibt, kann man die Varianttonart leicht bilden.

Zunächst muss festgestellt werden, in welchem Tongeschlecht man sich befindet. Besteht der aktuelle Tonvorrat aus einer Dur-Tonleiter, so erniedrigt man den dritten, sechsten und siebten Ton der Tonleiter. So gelangt man zu den Tönen der gleichnamigen natürlichen Moll-Tonart.

Spielt man mit den Tönen der natürlichen Moll-Tonleiter geschieht der Wechsel genau in die entgegengesetzte Richtung. Der dritte, sechste und siebte Ton der Tonleiter wird nun erhöht, um den Tonvorrat zur gleichnamigen Dur-Tonleiter zu erhalten.

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Wo findet man die Variantik?

Die Variantik findet man in so gut wie allen Gattungen und Epochen wieder. Vor allem in der Romantik werden zum Beispiel Kunstlieder mit dieser Technik verziert, indem eine gesamte Strophe in der Varianttonart geschrieben ist. Zudem verwendet man sie, um emotionale Tiefe und Kontraste darzustellen. Aber auch in der Filmmusik, im Jazz sowie in Pop und Rock findet sie Anwendung, etwa zur Gestaltung von Stimmungswechseln zwischen Strophe und Refrain.

Das wohl berühmteste Beispiel für den Wechsel zur Varianttonart ist Beethovens 5. Sinfonie. Der erste Satz ist in c-Moll geschrieben. Später erstrahlt der 4. Satz in einem majestätischen C-Dur.

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