L

3 Min. Lesezeit

Legato – so beeinflusst die Anweisung die Musik!

Verfasst von Philipp Steigner

Das Musiklexikon von A-Z ist ein Nachschlagewerk, in dem die wichtigsten Begriffe und Konzepte der Musiktheorie erklärt werden. Mehr dazu findest du im Beitrag.
Das Musiklexikon von A-Z

Definition: Legato – Was ist das?

Der Begriff Legato stammt aus dem Italienischen Wort und bedeutet „gebunden“ oder „verbunden“. Er ist eine grundlegende Artikulationsanweisung in der Musik. Dabei wird angezeigt, dass eine Reihe von Tönen in einer weichen, fließenden Weise gespielt werden soll, ohne Trennung zwischen den Noten. Legato wird typischerweise durch eine gebogene Linie (den sogenannten Bindebogen) zwischen den zu verbindenden Noten symbolisiert. Dies macht diese Spielanweisung in der Regel schnell erkennbar. Verschiedene Instrumentengruppen können ein Legato unterschiedlich erzeugen und bei manchen ist das Spielen des Legato auch nicht möglich.

Das steckt hinter der musikalischen Ausdrucksweise Legato

Die Ausdrucksweise Legato verkörpert den kontinuierlichen, gebundenen Fluss von Tönen, der eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der melodischen Phrasen und des emotionalen Ausdrucks eines Stücks spielt.

Legato ist zudem ein vielseitiger musikalischer Begriff und wird auf unterschiedliche Weise interpretiert, je nach Instrument und musikalischem Kontext. Es stellt jedoch immer eine lückenlose Verbindung und einen Fluss zwischen den Tönen her und fördert damit ein Gefühl von Harmonie und Kohärenz in der Musik. Ob in einer gefühlvollen Ballade, einer komplexen klassischen Komposition oder einem lebhaften Jazz-Stück, die Ausdrucksweise des Legato trägt wesentlich zur Stimmung und Atmosphäre der Musik.

Die Unterschiede von Legato je nach Art des Instruments

Die Art und Weise, wie Legato in der Musik umgesetzt wird, variiert je nach Instrument und musikalischem Kontext. Dabei kommt es sowohl bei Streichinstrumenten als auch bei Tasten-, Schlag- oder bei Blasinstrumenten vor:

Streichinstrumente

Bei Streichinstrumenten, wie der Violine, wird Legato durch den kontinuierlichen Bogenstrich erreicht, der mehrere Töne in einer einzigen Bewegung zusammenfasst. Hier erfordert es eine sorgfältige Bogenkontrolle, um einen nahtlosen Übergang von Ton zu Ton zu erzeugen. Dabei wird der Bogen gestrichen und nur die Finger bewegen sich auf den Saiten.

Musiktheorie online lernen?

Der große Musiktheorie Kurs rund um die Themen: Musiktheorie, Gehörbildung, Harmonisation und Epochenwissen bietet 130 Kapitel und mehr als 80 interaktive Übungen.

Blasinstrumente

Blasinstrumente, wie die Flöte oder das Saxophon, erzeugen Legato durch einen stetigen Luftstrom und schnelle, präzise Fingerbewegungen. Bei diesen Instrumenten erfordert Legato eine sorgfältige Kontrolle des Atems und der Finger, da diese so wechseln müssen, dass keine weiteren Töne gespielt oder erzeugt werden.

Tasteninstrumente

Auf Tasteninstrumenten wie dem Klavier wird Legato durch das Überlappen der Töne erzielt, indem die Tasten in einer fließenden Bewegung gedrückt und gelöst werden, sodass praktisch für eine sehr kurze Zeit zwei Töne gleichzeitig erklingen. Bei diesen Instrumenten erfordert Legato eine sorgfältige Fingerkontrolle, um die Töne so zu erhalten.

Schlaginstrumente

Bei Schlaginstrumenten, wie dem Drumset oder der Pauke, wird Legato durch das kontrollierte Spielen von aufeinanderfolgenden Schlägen erzeugt, die fließend ineinander übergehen. Jedoch funktioniert dies nur bei Wirbeln, da ansonsten immer einzelne Schläge zu hören sind. Beim Vibraphon hingegen spielt man Legato durch die Betätigung des Pedals und schlägt aber trotzdem die einzelnen Töne hart an.

Beispiele bekannter Legato-Passagen in der Musik

Das Prinzip zur Verlängerung von Tönen in vielen Bereichen bekannt. Dies hat den Vorteil, dass zahlreiche Kompositionen geschwungener und auf diese Weise dynamischer gespielt werden können. Die „Mondscheinsonate“ von Ludwig van Beethoven ist ein ikonisches Beispiel für den Einsatz von Legato am Klavier. Die bekannte, langsame und fließende Melodie im ersten Satz erzeugt durch das Legato-Spiel eine melancholische und träumerische Atmosphäre.

Außerdem findet sich ein weiteres Beispiel in J.S. Bachs „Air“ aus der Orchestersuite Nr. 3. Hier erzeugt das Spiel der Streicher einen beruhigenden Klang, der die charakteristische „fliegende“ Melodie trägt. In ähnlicher Weise zeichnet sich Claude Debussys „Clair de Lune“ durch seine fließenden, Melodien aus. Hier schafft das Legato ein Gefühl von Ruhe und Schönheit, das die Zuhörer*innen in seinen Bann zieht.

Des Weiteren werden die Töne auch häufig bei schnellen Läufen nicht mehr einzelnen mit der Zunge angestoßen oder mit dem Bogen gestrichen. Dadurch müssen sich Musiker*innen nur auf die Töne und nicht die Bewegung von Zunge oder Arm konzentrieren.

Erfahre mehr über Musiktheorie in unserem Onlinekurs!

Du möchtest mehr über Musiktheorie lernen und hast noch nicht das richtige Tool gefunden? Mit unseren Musiktheoriekurs bringen wir dich auf’s nächste Level. Bei uns lernst du alles zu den Themen Musiktheorie, Gehörbildung, Harmonisation und Epochenwissen. Mit über 80 interaktiven Übungen und Lektionen erklären wir dir alles, was du wissen musst, Schritt für Schritt! Schau gerne vorbei und teste unseren Kurs kostenlos!

Entdecke weitere Themen


Musiklexikon A-Z

Entdecke weitere Themen

Musiktheorie online lernen?

Noch nie war das Lernen von Musiktheorie so einfach!
Starte jetzt in wenigen Schritten.