
Definition: Versetzungszeichen – Was ist das?
Ein Versetzungszeichen steht vor einer Note und weist die Musiker auf eine Erhöhung oder Erniedrigung der Note bis zum Ende eines Taktes hin. Nach dem Ende eines Taktes gelten wieder die Vorzeichen der jeweiligen Tonart (Generalvorzeichen). Ein Versetzungszeichen gilt nur für die Oktave, in der es notiert ist. Es wird verwendet, um Tonhöhen zu ändern, insbesondere bei Modulationen in andere Tonarten, bei chromatischen Verzierungen oder dem Notieren von komplexen Akkorden.
Welche Versetzungszeichen gibt es?
Es gibt fünf verschiedene Arten von Versetzungszeichen, die jeweils unterschiedliche Tonveränderungen durchführen:
- Kreuz (♯): Erhöht den nachfolgenden Ton um einen Halbton
- B (♭): Erniedrigt den nachfolgenden Ton um einen Halbton
- Doppel-Kreuz (x): Erhöht den nachfolgenden Ton um zwei Halbtöne (Ganzton)
- Doppel-B (♭♭): Erniedrigt den nachfolgenden Ton um zwei Halbtöne (Ganzton)
- Auflösungszeichen (♮): Alle vorherigen Versetzungs- und Vorzeichen gelten nicht mehr.





Wofür benötigt man Versetzungszeichen?
Versetzungszeichen benötigt man, um temporäre Erhöhungen oder Erniedrigungen von Tönen zu kennzeichnen. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein. Oft benötigt man sie für Modulationen, bei denen durch Hinzufügen von Versetzungszeichen nach und nach in eine neue Tonart geleitet wird, ohne dass man es als Zuhörer merkt. Für Passagen, die in harmonisch oder melodisch Moll notiert sind, benötigt man sie ebenfalls. Die Vorzeichen der Moll-Tonart reichen dafür nicht aus, da die 6. und 7. Stufe zusätzlich erhöht werden muss. Außerdem sind Versetzungszeichen bei dem Notieren von Akkorden ein wichtiger Bestandteil, da diese häufig nicht mit den Generalvorzeichen auskommen. Manchmal gibt es in Stücken auch nur kurzzeitige Tonartwechsel für wenige Takte, in denen man keine neuen Vorzeichen, sondern die Versetzungszeichen dafür verwendet.
Es gibt aber noch viele weitere Gründe, warum man Versetzungszeichen verwendet. Komponisten schreiben Versetzungszeichen zum Beispiel auch häufig, wenn in eine neue Tonart gewechselt wurde und die durch die Tonart veränderten Töne zum ersten Mal vorkommen – quasi als eine Erinnerung für die Musiker.
Was ist zu beachten?
Die Anwendung von Versetzungszeichen ist nicht schwer, allerdings gibt es ein paar Dinge zu beachten:
- Spätestens am Ende eines Taktes gilt das Versetzungszeichen nicht mehr.
- Ein Versetzungszeichen gilt immer nur für die Oktave, in der es notiert ist.
- Es gilt immer das zuletzt notierte Zeichen im gleichen Takt.
- Sonderfall: Stehen zwei verschiedene Vorzeichen direkt vor einer Note, wird auch das zuletzt gesetzte Zeichen betrachtet.
- Versetzungszeichen haben Vorrang vor den Generalvorzeichen.
- Ein Versetzungszeichen vor einer Note, die bereits durch das Generalvorzeichen verändert wurde, ist redundant und hat keine zusätzliche Wirkung.
Übersicht aller Stammtöne und Versetzungszeichen
♭♭ | ♭ | Stammton (♮) | ♯ | x |
Ceses | Ces | C | Cis | Cisis |
Deses | Des | D | Dis | Disis |
Eses | Es | E | Eis | Eisis |
Feses | Fes | F | Fis | Fisis |
Geses | Ges | G | Gis | Gisis |
Ases | As | A | Ais | Aisis |
Heses | B | H | His | Hisis |
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