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Artikulation in der Musik

Verfasst von Philipp Steigner

Das Musiklexikon von A-Z ist ein Nachschlagewerk, in dem die wichtigsten Begriffe und Konzepte der Musiktheorie erklärt werden. Mehr dazu findest du im Beitrag.
Das Musiklexikon von A-Z

Definition: Artikulation – Was ist das?

Artikulation bezieht sich auf die Art und Weise, wie Musiker*innen bestimmte Noten und Rhythmen zum Ausdruck bringen und kann verwendet werden, um verschiedene Ebenen der Betonung oder subtile Nuancen in der Dynamik zu schaffen.

Das Verständnis der Artikulation ist für jeden Musiker oder Komponist unerlässlich, ganz gleich, ob er oder sie populäre oder klassische Musik spielt. Es gibt verschiedene Bezeichnungen von Artikulationen, die du daher kennen solltest. Die häufigsten sind:

  • Staccato: Note wird kurz gespielt.
  • Tenuto: Note wird möglichst breit bis zur nächsten Note gespielt.
  • Legato: Töne werden weich und ohne Pause miteinander verbunden.
  • Tremolo: Bogen wird auf Ton schnell hin und her bewegt.
  • Pizzicato: Streichinstrumente werden mit Fingern gezupft.

Was ist Artikulation in der Musik?

Die Artikulation kann bei jedem Instrument angewendet werden, einschließlich beim Gesang, Streichern und bei Blasinstrumenten.

Darüber hinaus wir sie in der Regel durch Techniken wie Zungenschlag, Schleifen, Staccato und Legato ausgedrückt. Beim Zungenschlag wird eine Gruppe von Noten durch einen scharfen Anschlag kurz unterbrochen. Das Schleifen beschreibt das Spieken von zwei oder mehr Noten ohne Pause oder Unterbrechung. Im Staccato wird jede Note einzeln mit einer klaren Artikulation losgelassen, während beim Legato jede Note ohne zusätzliche Artikulation verbunden wird. Verschiedene Kombinationen dieser Techniken können verwendet werden, um verschiedene Ebenen der Betonung oder Subtilität zu schaffen.

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Übersicht über die wichtigsten Artikulationsformen

Legato

Legato gilt als glatte und fließende Artikulation, bei der die Töne miteinander verbunden werden. Dabei entstehen keine hörbaren Lücken zwischen den verschiedenen Tönen, sodass sie in einem Fluss gespielt werden können.

Legatissimo

Legatissimo ist eine Erweiterung bzw. Steigerung der Legato Artikulation und somit eine sehr glatte und fließende Art, bei der die Töne so miteinander verbunden werden, dass die Pausen zwischen den Tönen fast nicht wahrnehmbar sind.

Staccato

Staccato, dargestellt durch einen Punkt „.“, ist eine abgehackte Form der Artikulation, bei der die Töne deutlich voneinander getrennt sind.

Staccatissimo

Staccatissimo als Steigerung der Staccato Art, ist eine sehr abgehackte Art der Artikulation, bei der die Töne so kurz wie möglich gespielt werden. Dadurch wird die Pause zwischen den Tönen noch größer als beim normalen Staccato.

Martellato

Dargestellt durch ein „x“ oder ein „o“ über oder unter der Note als kraftvolle und betonte Artikulation, die oft bei der Wiedergabe von Musik auf Schlaginstrumenten verwendet wird.

Tenuto

Dargestellt durch einen Strich „-“ als betonte und ausgehaltene Artikulation, bei der die Töne länger als gewöhnlich gehalten werden.

Portato

Dargestellt durch ein Legato-Zeichen „~“ als eine Art von Legato, bei der die Töne miteinander verbunden, aber mit einer kleinen Pause zwischen den Tönen gespielt werden.

Non-vibrato

Dargestellt durch ein „v“ unter der Note als eine Art der Vokal- oder Instrumentalartikulation, bei der kein Vibrato verwendet wird.

Pizzicato

Pizzicato ist eine Art der Violin- und Cellospielweise, bei der die Saiten mit den Fingern anstatt mit dem Bogen angeschlagen werden.

Sul ponticello

Sul ponticello dagegen, ist eine Technik des Streicherspiels, bei der die Saiten nahe am Steg angeschlagen werden.

Spiccato

Spiccato, dargestellt durch ein „s“ oder ein Spiccato-Zeichen (ein Strich über der Note), ist eine Technik des Streicherspiels, bei der die Saiten mit einem schnellen Auf- und Abwippen des Bogens angeschlagen werden.

Tremolo

Hier finden wir eine Technik des Streicherspiels vor, bei der die gleiche Note schnell hintereinander wiederholt wird. Diese Technik wird auch gern bei Saiteninstrumenten angewandt.

Sul tasto

Sul tasto beschreibt eine Technik des Streicherspiels, bei der die Saiten über dem Griffbrett angeschlagen werden.

Dies ist nur eine Auswahl von Artikulationen, es gibt noch viele andere Arten, die in der Musik verwendet werden, je nach Instrument und Genre.

Verstehe die Dynamik der Artikulation

Die Dynamik wird durch das Tempo, den Rhythmus und die Phrasenstruktur eines Stücks bestimmt. Das Tempo bestimmt die Gesamtgeschwindigkeit eines Stücks, während der Rhythmus bestimmt, wie jede einzelne Note artikuliert wird. Schließlich bestimmt die Phrasenstruktur, wie jede Phrase artikuliert werden sollte. Wenn ein Musiker diese Dynamik versteht, kann er die Artikulation effektiv steuern, um einen musikalischen Ausdruck zu erzeugen.

Des Weiteren, zu Tempo, Rhythmus und Phrasenstruktur kann die Artikulation auch durch Dynamik, Artikulationszeichen und die Interpretation des Interpreten beeinflusst werden. Die Dynamik bezieht sich auf die Lautstärke eines Stücks und kann verwendet werden, um Kontraste und Betonungen zu erzeugen. Zudem sind Artikulationszeichen Symbole, die angeben, wie eine Note artikuliert werden soll,wie z. B. bei staccato oder legato. Schließlich kann sich auch die Interpretation eines Stücks durch den Interpreten auf die Artikulation auswirken, da er oder sie bestimmte Noten oder Phrasen betonen kann.

Wie man die Artikulation für den musikalischen Ausdruck einsetzt

Außerdem besteht eine Möglichkeit darin , die Artikulation für den musikalischen Ausdruck zu nutzen, die Geschwindigkeit und Intensität der Noten zu variieren. Wenn man zum Beispiel eine Phrase mit einer Staccato-Artikulation spielt, kann man einen scharfen, perkussiven Klang erzeugen, während die gleiche Phrase mit einer Legato-Artikulation einen sanfteren, lyrischeren Klang erzeugen kann. Zudem kann durch die Variation der Geschwindigkeit der Noten ein Gefühl von Spannung oder Aufregung erzeugt werden. Das Experimentieren mit verschiedenen Artikulationen und Geschwindigkeiten kann Musiker*innen helfen, eine einzigartige und ausdrucksstarke Darbietung zu schaffen.

Praktische Übungen zur Entwicklung von Artikulationsfähigkeiten

Die Entwicklung von Artikulationsfähigkeiten erfordert Übung und Experimentierfreudigkeit. Ein guter Anfang ist das Spielen einfacher Übungen, die sich auf Zungen-, Schleifen-, Staccato- und Legato-Techniken konzentrieren. Außerdem kannst du mit zunehmendem Niveau zu fortgeschritteneren Übungen übergehen, die sich auf spezifische Artikulationen und Dynamik konzentrieren. Das Üben dieser Übungen hilft dir, ein Verständnis für die Artikulation zu entwickeln und zu verstehen, wie diese für den musikalischen Ausdruck genutzt werden kann.

Außerdem ist es wichtig zu bedenken, dass die Artikulation eine persönliche Entscheidung ist. Verschiedene Musikstile erfordern unterschiedliche Artikulationstechniken, daher ist es wichtig, zu experimentieren und die Artikulation zu finden, die für dich am besten funktioniert. Außerdem ist es wichtig, die Artikulation mit einem Metronom zu üben, um sicherzustellen, dass du mit dem richtigen Rhythmus und Timing spielst. Durch Üben und Experimentieren kannst du Artikulationsfähigkeiten entwickeln und einen einzigartigen und ausdrucksstarken Klang erzeugen.

Tipps für die Verwendung von Artikulationen bei Vortrag und Übung

Bei der Verwendung von Artikulationen in Aufführungen und beim Üben ist es wichtig, daran zu denken, dass jedes Stück seine eigenen Anforderungen hat. Achte genau auf das Tempo, den Rhythmus und die Phrasenstruktur eines Stücks, um die Artikulation effektiv zu steuern. Es ist auch wichtig, mit verschiedenen Techniken zu experimentieren, um neue Wege zu finden, deine Stimme oder deinen Klang auszudrücken.

Achte zudem darauf, dass es wichtig ist, die emotionale Wirkung der Artikulation zu berücksichtigen. Verschiedene Artikulationen können unterschiedliche Gefühle und Emotionen hervorrufen und dazu dienen, eine bestimmte Atmosphäre oder Stimmung zu erzeugen.

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