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Das Notensystem in der Musik

Verfasst von Ben Müller

Das Musiklexikon von A-Z ist ein Nachschlagewerk, in dem die wichtigsten Begriffe und Konzepte der Musiktheorie erklärt werden. Mehr dazu findest du im Beitrag.
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Definition: Notensystem – Was ist das?

Das Notensystem in der westlichen Musikwelt dient zur strukturierten und einheitlichen Notation von Tönen und Rhythmen. Es besteht aus fünf horizontalen Linien, die im gleichen Abstand übereinander angeordnet sind. Eine Note kann entweder auf eine Linie oder genau zwischen zwei Linien notiert werden. Ein Notenschlüssel am Anfang der Zeile ordnet den Positionen im System feste Tonhöhen zu.

Grundsätzlich gilt: Je höher eine Note im Notensystem steht, desto höher ist auch der zu spielende Ton.

Aufbau des Notensystems

Das Notensystem besteht aus fünf horizontalen Linien, die im gleichen Abstand übereinander angeordnet sind.

Dabei können Noten (bzw. die sogenannten Notenköpfe) entweder auf einer der fünf Linien oder in einem Linienzwischenraum positioniert werden.

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Mit dieser Methode könnte man allerdings nur neun verschiedene Positionen für Notenwerte finden. Deshalb können Noten auch an der untersten Notenlinie hängen oder auf der obersten Linie liegen.

Um Töne in besonders hohen oder tiefen Lagen zu notieren, verwendet man Hilfslinien. Diese kurzen Linien erweitern das Notensystem bei Bedarf und erfüllen die gleiche Funktion wie die fünf durchgehenden Linien. Sie erscheinen jeweils nur dort, wo eine Note steht, und werden für jede Note einzeln gesetzt.

In der Theorie ist die Zahl der Hilfslinien unbegrenzt, in der Praxis wird die Notation jedoch schnell unübersichtlich. Um dies zu vermeiden, nutzt man verschiedene Notenschlüssel. Sie verlagern die Tonhöhen im System, sodass etwa Bassinstrumente ohne viele Hilfslinien auskommen oder höhere Lagen in anderer Schlüsselnotation gut lesbar werden.

Entstehung des Notensystems

Die erste Notation, die unserem heutigen Notensystem ähnelt, entstand im 9. Jahrhundert: die Neumen-Notation. Sie zeigte lediglich den ungefähren Verlauf der Melodie, ohne exakte Intervalle festzuhalten, erlaubte aber schon gewisse Hinweise auf Rhythmus und Artikulation. Ab dem 10. Jahrhundert wurden die Neumen weiterentwickelt, sodass auch Tonhöhen und Intervalle erkennbar wurden; dafür nutzte man zunächst ein oder zwei Linien.

Quadratnotation mit erkennbarer Tonhöhe Anfang des 11. Jahrhunderts.

Im frühen 11. Jahrhundert führte Guido von Arezzo die Quadratnotation ein. Sie bestand aus vier Linien im Terzabstand und gilt als letzte Entwicklungsstufe der kirchlichen Notenschrift – in bestimmten Bereichen ist sie bis heute in Gebrauch.

Mit der Entstehung der Mehrstimmigkeit ab dem 13. Jahrhundert wurde die Notation immer komplexer. Um 1500 setzte sich schließlich das Fünfliniensystem durch, ergänzt um Vorzeichen, Taktstriche und verschiedene Notenschlüssel (C-, F- und G-Schlüssel), die bis heute die Grundlage der westlichen Musiknotation bilden.

FAQ zum Notensystem

Das moderne Fünfliniensystem entwickelte sich zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert. Ab der Renaissance setzte es sich allgemein durch, ergänzt um Notenschlüssel, Taktstriche und Vorzeichen. In dieser Form wird es bis heute verwendet.

Hilfslinien sind kurze Zusatzlinien ober- oder unterhalb des Notensystems. Mit ihnen notiert man besonders hohe oder tiefe Töne, die außerhalb der fünf Linien liegen.

Theoretisch sind der Anzahl an Hilfslinien nach oben oder unten keine Grenzen gesetzt. In der Praxis verwendet man jedoch meist nicht mehr als drei bis vier Hilfslinien, da die Notation sonst schwer lesbar wird. Für sehr hohe oder tiefe Lagen nutzt man stattdessen andere Notenschlüssel oder das Oktavzeichen.

Je höher eine Note notiert ist, desto höher klingt der Ton. Steht sie tiefer, entspricht das einem tieferen Ton. Wechselt man eine Noten zwischen Linie und Zwischenraum, entspricht das dem groben Intervall einer Sekunde.

In der westlichen Musik ist es Standard. Andere Kulturen nutzen eigene Notationssysteme, etwa die indische Sargam-Notation oder die chinesische Jianpu-Ziffernnotation.

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