
Definition: Metrum – Was ist das?
Das Metrum ist der regelmäßige Puls in der Musik. Es gibt an, in welche gleichen Zeitabschnitte ein Stück unterteilt ist. Dabei spielt das Tempo eine wichtige Rolle, da das Metrum stets mit der Geschwindigkeit der Musik zusammenhängt. Wer Musik hört und dazu klatscht, orientiert sich automatisch am vorhandenen Metrum.
Fachlich bezeichnet das Metrum das gleichmäßige Wiederkehren eines Schlages, oft auch als Puls oder Beat bezeichnet. Es ist zwar an das Tempo gebunden, doch jeder Zuhörer nimmt es individuell wahr. So kann man das Metrum sowohl im doppelten als auch im halben Tempo klatschen.
Taktarten
Um das Metrum musikalisch erfassbar und lesbar zu machen, gibt die sogenannten Taktarten. Sie unterteilen das Metrum in kurze Abschnitte fester Länge. Es gibt unendlich viele Taktarten, die man verschiedenen Gruppen zuordnen kann:
- Gerade Takte (z.B. 4/4 oder 2/4) – werden in Rock, Pop oder auch Marschmusik verwendet.
- Ungerade Takte ( z.B. 3/4 oder 7/4) – für Walzer oder für den Hörer ungewohnte und unintuitive Rhythmen.
Mehr zu Taktarten, wie man sie liest, bildet und spielt erfährst du im Notono Musiktheoriekurs.
Unterschied zwischen Metrum und Rhythmus
Die verschiedenen Begriffe rund um das Tempo in der Musik sind nicht immer leicht zu unterscheiden. Besonders häufig werden Metrum und Rhythmus verwechselt – dabei bezeichnen sie unterschiedliche Ebenen des musikalischen Zeitgefüges.
Das Metrum ist der regelmäßige Puls eines Musikstücks. Dieser kann sich durch Tempowechsel, ein Accelerando oder Rallentando zwar verändern, bleibt aber in seiner Grundstruktur gleichmäßig. Man kann es gut mit einem Herzschlag vergleichen: Es kann schneller oder langsamer schlagen, bleibt aber im Normalfall regelmäßig – nicht unvorhersehbar oder sprunghaft.
Der Rhythmus dagegen beschreibt die Abfolge unterschiedlicher Notenwerte, also die Wechsel von kurzen und langen Tönen. Diese sind jedoch so angeordnet und werden so gespielt, dass sie zum Metrum passen. Ein bekanntes Beispiel ist der Radetzky-Marsch: Das Publikum klatscht dabei das Metrum, während das Orchester darüber einen komplexeren Rhythmus in der Melodie spielt, der sich klanglich in diesem Puls einfügt.
Besondere Phänomene
Es gibt allerdings auch rhythmische Figuren oder Anordnungen von Notenwerten, die die Gestaltung spannender machen, aber das Metrum. für den Zuhörer etwas schwieriger erkennbar machen.
- Synkopen: Dabei wird eine normalerweise unbetonte Zählzeit hervorgehoben, also gegen das Metrum gespielt. Synkopen erzeugen Überraschung und Bewegung, weil die Betonung „außerhalb“ des regulären Pulses liegt.
- Polyrhythmen: Hier laufen zwei oder mehr rhythmische Ebenen gleichzeitig. Zum Beispiel kann man auf zwei gleichlangen Pulsschlägen drei oder fünf Noten spielen – der zweite Pulsschlag ist dann nicht mit den anderen Noten übereinander.
Außerdem kann sich nicht nur die Schnelligkeit des Pulses und somit des Metrums verändern.
- Metrumwechsel: Manche Stücke wechseln die Taktart während des Stücks, etwa von 4/4 auf 3/4. Dadurch entsteht eine neue rhythmische Struktur und ein neues Metrum. Ein anschauliches Beispiel ist das Tanzen: Tanzt man zuerst einen Walzer im 3/4-Takt und die Musik wechselt plötzlich zu einem Popsong im 4/4-Takt, muss der Tanzstil angepasst werden, da er sonst nicht mehr mit dem Metrum übereinstimmt.
FAQ Metrum
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